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DGPFG-Stellungnahme
Pille danach: Was zählt ist die Zeit!
21.01.2015

Frauenärztinnen sind nicht klüger als ihre Patientinnen

Wenn die Pille danach ohne Rezept in der Apotheke erhältlich ist, spielt die Kompetenz der Frau eine noch größere Rolle. Die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) setzt auf die Eigenverantwortung der Frau und tritt für eine umfangreiche Beratung ein.

Northeim/Hamburg, 21. Januar 2015

„Wir müssen dafür sorgen, dass jede Frau und jedes Mädchen weiß: Wenn etwas in der Verhütung schief geht, muss ich mir schnellstmöglich die Pille danach holen“, betont Dr. Claudia Schumann, Frauenärztin und Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG). Eine ausführliche Kontrazeptions-Beratung in der frauenärztlichen Sprechstunde sieht sie als bestmögliche Grundlage: Gut informiert können Frauen selbst erkennen, wie sie sich schützen können und wann sie sich Sorgen machen müssen, ungewollt schwanger geworden zu sein. „Da die Wirkung der Pille danach entscheidend davon abhängt, dass sie möglichst schnell nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen wird, begrüßen wir die mit der Rezeptfreigabe verbundene Erleichterung des Zugangs“, so die Gynäkologin.

Gerade junge Frauen würden oft aus Scham den rechtzeitigen Gang in die Notfallambulanz scheuen, wenn ihr Frauenarzt nicht verfügbar sei, weiß Dr. Wolf Lütje, Chefarzt einer Hamburger Frauenklinik und Präsident der DGPFG: „Damit geht Zeit verloren!“

Viele Frauenärztinnen und -ärzte bedauern, dass die Chance für die ärztliche Beratung bei der Notfall-Kontrazeption mit der Rezeptfreigabe entfällt. Diese Beratung kann einer Frau bei der Entscheidung helfen, ob sie die Pille danach wirklich nehmen muss. Außerdem ermöglicht sie das Ansprechen anderer Probleme. Da aber bewiesen sei, dass die Pille danach ungefährlich und kaum mit Nebenwirkungen behaftet sei, sei selbst eine „unnötige Einnahme“ kein Problem, so Dr. Schumann. „Es gilt: Lieber einmal zu oft genommen – als zu spät oder gar nicht!“ Und natürlich kann auch nach der Rezeptfreigabe jede Frau, die Fragen zur Notfall-Verhütung hat oder sich Sorgen um eine Infektion macht, weil das Kondom gerissen ist, zum Frauenarzt/zur Frauenärztin gehen.

Darauf müssen auch Apothekerinnen und Apotheker hinweisen, die ab März die Pille danach abgeben werden. „Für weitere Kontroversen zwischen Ärzten und Apothekern ist jetzt keine Zeit“, betont Dr. Wolf Lütje. „Wir müssen zusammen dafür sorgen, dass ungewollte Schwangerschaften sicher verhindert werden!“ Die Apothekerinnen und Apotheker verfügen über ein breites pharmakologisches Wissen und über Beratungserfahrung. Natürlich ist die Notfall-Kontrazeption eine besondere Situation, die spezialisiertes Wissen und besonderes Einfühlungsvermögen verlangt. Die DGPFG bietet daher an: „Für die geplanten Schulungen der Apothekerverbände stellen wir gern unser frauenärztliches Wissen und unsere psychosomatische Beratungskompetenz zur Verfügung.“

Ansprechpartnerin
Dr. med. Claudia Schumann
Frauenärztin/Psychotherapie
Vizepräsidentin der DGPFG (Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde)
Hindenburgstraße 26
37154 Northeim
T +49 5551 4774
F +49 5551 2115
M +49 170 7322580

 

Ansprechpartnerin

Dr. med. Claudia Schumann
Frauenärztin/Psychotherapie
Vizepräsidentin der DGPFG (Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde)
Hindenburgstraße 26
37154 Northeim
T +49 5551 4774
F +49 5551 2115
F +49 170 7322580

 

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