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Die DGPFG versteht sich als Plattform, auf der alle Mitglieder Projekte und Ideen vorstellen können.

Aktuelle Projekte

Oktober 2023

Telemedizin und eHealth in der Geburtshilfe und Gynäkologie
in Deutschland und Brasilien

Das Projekt “Telemedizin und eHealth in der Geburtshilfe und Gynäkologie in Deutschland und Brasilien” wird vom Alexander von Humboldt-Institut unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes der Bundesrepublik Deutschland gefördert (Laufzeit: 08/2023 bis 08/2024). Mit der Unterstützung von Dr. Jana Maeffert leitet die brasilianische Gynäkologin Gabriela Martelli das Projekt, welches technologische Initiativen sowie Situationen der Telemedizin in Deutschland untersucht.

Die Welt hat einen stetigen Wandel erlebt, bei dem Gesundheitsfachkräfte in große Zentren oder in verschiedene Arbeitsbereiche abgewandert sind – ein Prozess, der in den letzten 3 Jahren durch die Corona-Pandemie nochmals beschleunigt wurde. Diese Situation hat es noch schwieriger gemacht, dass Patienten aus kleineren Städten, Dörfern oder sogar abgelegenen Gebieten eine hochwertige und zeitliche Gesundheitsversorgung erhalten. Frauen sind von diesem Prozess besonders betroffen, da sie im Laufe ihres Lebens mit sehr spezifischen Problemen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, der Schwangerschaft, der Geburt und den Wechseljahren konfrontiert werden.
Gleichzeitig können alternative Ideen und innovative Technologien Patientinnen ermöglichen, die benötigte Gesundheitsversorgung näher an ihrem Wohnort zu erhalten. Beispiele hierfür sind Telemedizin-Vorsorgeuntersuchungen, die Verwendung spezifischer mobiler Apps, Fernberatungen/Telekonsultationen, die Lieferung von Medikamenten per Post direkt nach Hause und sogar Methoden in der Ferndiagnostik, wie z. B. Telekolposkopie und Teleultraschall.

Ziele des Projektes:
Die Möglichkeiten der Nutzung von Technologie in der Gynäkologie und Geburtshilfe in Deutschland zu erkunden und diese mit den Brasilianischen Erfahrungen im Vergleich zu analysieren. Es sollen innovative Projekte zur Verbesserung und Optimierung der Gesundheit von Patientinnen durch Technologien kennengelernt werden, um dadurch gleichzeitig ein internationales Netzwerk im Bereich Telemedizin und eHealth aufzubauen. Der Fokus liegt hier auf der Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen durch bereits bestehende best practices und zukunftsorientierte Innovationen im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Haben Sie interessante Erfahrungen oder Projekte in diesem Bereich? Wir würden uns über einen weiteren Austausch und Informationen freuen.

Kontakt:
Med. Gabriela Martelli
E-Mail: gabrielamartelli@gmail.com
Mobil: +49 176 5545 9542
Dr. med. Jana Maeffert
E-Mail: jana.maeffert@praxisnova-berlin.de

April 2021

CarePreg

Das Projekt „Betroffenenzentrierung von Versorgungs- und Unterstützungsangeboten für Frauen mit ungewollter Schwangerschaft“ (Akronym: CarePreg) wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (Laufzeit: 11/2020 bis 10/2023). Unter der Leitung von Dr. Jördis Zill werden die individuellen situationsbezogenen Bedürfnisse, sowie die psychosoziale und medizinische Versorgungssituation von ungewollt Schwangeren in Deutschland empirisch untersucht.

In der Versorgung ungewollt Schwangerer ist nicht nur die mögliche Entscheidung im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zwischen einem Schwangerschaftsabbruch oder einer Austragung wichtig, sondern wie der Prozess passiert und wie sie dabei versorgt werden.

Betroffenenzentrierung verstehen wir im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung, welche die Werte, Wünsche und Bedürfnisse von Betroffenen in den Mittelpunkt stellt und ihre individuelle Lebenssituation (z.B. familiär, partnerschaftlich, beruflich, gesundheitlich) berücksichtigt. Internationale Studien fanden die Sicherung der Würde, Autonomie, Vertraulichkeit, Angemessenheit der Kommunikation und wahrgenommene emotionale Unterstützung durch Behandelnde, Zugang zu Informationen und die Berücksichtigung individueller Informationsbedürfnisse, sowie den Zugang zur Versorgung als wichtige Aspekte von Patientenzentrierung (hier: Betroffenenzentrierung). Diese wurden jedoch z.B. aufgrund von gesellschaftlicher Stigmatisierung oder rechtlichen Rahmenbedingen in der Versorgung ungewollt Schwangere nicht immer als ausreichend umgesetzt gefunden.

Ziele der Studie sind:

  • zu erfassen, welche Aspekte von Betroffenenzentrierung für ungewollt Schwangere besonders relevant sind und wie sie diese in der psychosozialen und medizinischen Versorgung in Deutschland umgesetzt erleben.
  • Erkenntnisse zu etwaigen Weiterentwicklungsbedarfen, sowie die Ableitung Empfehlungen für die psychosoziale und medizinische Versorgung von ungewollt Schwangeren in Deutschland.

Weitere Informationen: https://uke.de/carepreg

Kontakt:

Dr. Jördis Maria Zill, Projektleitung
Universtitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Martinistr. 52, W26
20246 Hamburg
Email: j.zill@uke.de

Lara Maria Reck, Ms.Sc., Projektdurchführung
Email: l.reck@uke.de

Stand: April 2021

2018

Zugang zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch verbessern –  die App MedAbb und ein Leitfaden

Die Arbeitsgruppe „Ärzt*nnen pro choice Berlin“ hat zur Verbesserung der Versorgung von Frauen beim medikamentösen Schwangerschaftsabbruch zwei Tools entwickelt; einen Leitfaden und eine App. Es sollen damit sowohl die Klientinnen als auch die niedergelassenen Frauenärzt*nnen unterstützt und Frauen bundesweit eine Wahlfreiheit hinsichtlich der bevorzugten Methode beim Schwangerschaftsabbruch ermöglicht werden.Hintergrund: Die Versorgung der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch wünschen, ist in Deutschland – trotz gesetzlichem Auftrag – nicht überall gesichert. Gerade im ländlichen Raum gilt es häufig weite Wege zurückzulegen. Eine Möglichkeit um dieses Problem anzugehen, ist die Befähigung und Motivation von Frauenärzt*nnen zur Aufnahme des medikamentösen Schwangerschaftsabbruch in ihr Leistungsspektrum.

Hierfür wird in den meisten Bundesländern keine Zulassung zum ambulanten Operieren benötigt.

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch (mSAB) ist eine anerkannte, sichere und wirksame Methode, die in Deutschland bis zur 9+0 SSW p.m. zugelassen ist. Während in anderen europäischen Ländern 50-80 % der SAB medikamentös durchgeführt wird (z.B. Schweiz 65%), sind es in Deutschland nur etwa 20 %, mit großen regionalen Unterschieden (z.B. Bremen 3%, Berlin 33%).

  1. Leitfaden: „Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch in der Praxis“

Da die Durchführung eines medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs weder Teil des Studiums noch der Facharztausbildung ist und es keine Leitlinien, Anleitungen oder Workshops auf Kongressen gibt, hat eine Berliner Gruppe von Gynäkologinnen einen Leitfaden erarbeitet.

Der auf langjähriger Erfahrung basierende Leitfaden soll niedergelassenen Ärzt*nnen die Aufnahme des medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs in ihr Leistungsspektrum erleichtern.

Sehr praxisnah werden sowohl medizinische Aspekte (u.a. Umgang mit Problemfällen,

Komplikationen) als auch rechtliche Rahmenbedingungen (u.a. gesetzliche Grundlagen, „off-label-use“) und weitere mögliche organisatorische Hürden erläutert. Im Anhang finden sich hilfreiche Musterdokumente (z.B. Aufklärungen für die Patientin) und weiterführende Links.

  1. Die App „Medabb“

Die kostenlose App soll Frauen helfen, die Methode des medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs richtig anzuwenden, Sicherheit während des Prozesses vermitteln und adäquates Verhalten während der Durchführung unterstützen.

Von den meisten Frauen wird der „Home Use“ bevorzugt, bei dem die Blutung zuhause stattfindet. Dieses Vorgehen hat sich international bewährt und wurde 2015 von der DGGG als sicher eingestuft. Manchmal kommt es dabei aber zu Unsicherheiten und Fragen, da auch bei guter Aufklärung eine Fülle von Informationen bewältigt werden müssen.

Die App erinnert mit informativen und beruhigenden Nachrichten, die der Patientin zu definierten Zeitpunkten geschickt werden, an die Medikamenteneinnahmen.

Außerdem hält sie eine umfassende FAQ-Liste bereit, die aufgrund der langjährigen Erfahrung zusammengestellt wurde.

Eine Evaluation der App zwischen Januar und Mai 2018 ergab, dass praktisch alle Frauen die App als hilfreich empfunden haben.

Somit kann die App auch für die betreuenden Ärzt*nnen nützlich sein, wenn gleich sie ein ausführliches Aufklärungsgespräch nicht ersetzen kann.

Die App kann kostenlos im GooglePlayStore (Android) und im AppStore (iOS) heruntergeladen werden. Es kann zwischen 6 Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Polnisch) gewählt werden.

Bei Interesse am Leitfaden (eine Bestellung kann über das FPZ Berlin Familienplanungszentrum Balance erfolgen) oder anderen Fragen:

für die Arbeitsgruppe:

Jana Maeffert, niedergelassene Gynäkologin in Berlin und DGPFG-Mitglied, ehemals Ärztin im Familienplanungszentrum Balance: janamaeffert@web.de

Christiane Tennhardt, niedergelassene Gynäkologin in Berlin, ehemals medizinische Leiterin des Familienplanungszentrum Balance

info@praxis-tennhardt.de

Stand: Oktober 2018

DREAM“ – DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit

an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden/Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden unter Mitarbeit von zwei DGPFG-Mitgliedern (Dr. phil. Dipl.-Psych. Susan Garthus-Niegel (Projektleitung), M. Sc. Victoria Kress)

Kaum ein anderes Ereignis bewegt Frauen und Männer gleichermaßen stark: die bevorstehende Geburt eines Kindes weckt Träume und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Ängste. Unendlich viele Fragen tauchen auf, wie z. B. wie es mit dem neuen Familienmitglied genau sein wird, wie sich die Geburt des Kindes auf die Partnerschaft auswirkt und insbesondere wie Familie und Beruf miteinander vereinbar sind. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie genau Paare und Familien diese besondere Lebenssituation gestalten und wie sie sich auf die Gesundheit der Eltern und des Kindes auswirkt.

Ziel der DResdner Studie zu Elternschaft, Arbeit und Mentaler Gesundheit (DREAM) ist es daher, mögliche Zusammenhänge zwischen Schwangerschaft, Elternschaft, Beruf und Gesundheit der gesamten Familie zu ermitteln. Wir wollen herausfinden, wie die Familien ihren Alltag bewältigen, welche Rolle Familie und Beruf einnehmen und wie sich all dies gesundheitlich auf ihre Familie auswirkt.

Hierzu füllen je 2000 Schwangere und ihre Partner bzw. Partnerinnen aus dem Raum Dresden über einen Zeitraum von zwei Jahren insgesamt vier Fragebögen aus  – einmal während der Schwangerschaft sowie acht Wochen, 14 Monate und zwei Jahre nach der Geburt des Kindes. Einige Paare werden im Rahmen von Substudien gesondert für weitere Untersuchungen (DREAMtalk: Interviews; DREAMhair: Stresshormone via Haarproben; DREAMbrain: MRT) angefragt.

Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (GA 2287/4-1) sowie im Rahmen eines Forschungsstipendiums der DGPFG gefördert; die Laufzeit beträgt drei Jahre (01.08.2017 – 31.07.2020). Erste Ergebnisse werden Ende 2018 erwartet.


“BE-UP”: Eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT) zum Effekt der Geburtsumgebung auf den Geburtsmodus und das Wohlbefinden von Frauen am Geburtstermin
unter Mitarbeit von 2 DGPFG-Mitgliedern (Dipl. Med. Päd. Sabine Striebich, Elke Mattern M. Sc.)

Die hohe Rate an Kaiserschnittentbindungen in Deutschland führt immer wieder zu der Frage, wie Kaiserschnitte verhindert und eine Zunahme vaginaler Geburten erreicht werden kann. International gibt es Hinweise auf wirksame Interventionen, aber der unabhängige Einfluss der Gebärumgebung wurde noch nicht durch eine klinische Studie belegt.
Daher geht das Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Halle/Saale in Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit Bochum ab Oktober 2017 in einer multizentrischen randomisiert-kontrollierten Studie der Frage nach, inwieweit die Gestaltung des Gebärraumes den Anteil vaginal geborener Kinder beeinflusst. Dabei werden in insgesamt zwölf Kliniken in vier deutschen Bundesländern (Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Thüringen) jeweils ein Gebärraum der geburtshilflichen Abteilung (Kreißsaal) räumlich verändert und die Gebärumgebung für die Frauen materiell und sinnlich alternativ gestaltet.
Ab April 2018 werden Frauen, die mit einem Kind in Schädellage am Termin schwanger sind und sich zur Teilnahme an der Studie bereit erklären, bei Aufnahme zur Geburt zufällig entweder dem alternativ gestalteten Gebärraum oder dem üblichen Gebärraum zugeteilt.
Im Verlauf der klinischen Studie werden unter anderem Daten zu geburtshilflichen Interventionen und dem Geburtsmodus erhoben. Drei Monate nach der Geburt geben die Mütter in einer postalischen Befragung Auskunft über ihr gesundheitliches Befinden und das ihres Kindes sowie zu ihrem Geburtserleben. Zum Abschluss der Studie wird die Arbeitszufriedenheit der Hebammen und Fachärzt/innen für Gynäkologie und Geburtshilfe an den beteiligten geburtshilflichen Abteilungen erhoben und eine gesundheitsökonomische Evaluation vorgenommen.

Die Studie wird im Umfang von 1,1 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Fkz. 01KG1715) gefördert; die Laufzeit beträgt drei Jahre (1.10.2017 bis 30.9.2020). Ergebnisse werden erst zum Abschluss der Studie 2020 erwartet.

Zur Forscher/innengruppe gehören  Dr. Gertrud M. Ayerle, Projektleitung (gertrud.ayerle@medizin.uni-halle.de), Prof. Dr. Rainhild Schäfers und Dr. med. Gregor Seliger, beide stellvertretende Projektleitung (rainhild.schaefers@hs-gesundheit.de), sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Elke Mattern M.Sc. und Dipl. med. päd. Sabine Striebich.

Logo BMfBF

Abgeschlossene Projekte

PFP – Psychosomatische Forschung in der Praxis 

– hat sich eine Gruppe von niedergelassenen Frauenärztinnen benannt, die aus der Praxis heraus ihre Arbeit hinterfragen wollen. Die Gruppe traf sich von 2008 bis 2014 jährlich im Rahmen der DGPFG-Tagung im Forum „Forschung aus der Praxis“
Ein erstes Projekt zum Thema „Wieviel Empathie kommt an?“ wurde im März 2009 auf der DGPFG-Tagung in Salzburg vorgestellt, Veröffentlichung im Tagungsband. Das nächste Projekt beschäftigte sich mit dem Thema Wechseljahre: Wie sind Frauen, die in psychosomatisch-orientierten frauenärztlichen Praxen betreut werden, informiert über diesen Lebensübergang, und wie gehen sie mit dieser Zeit und mit eventuellen Beschwerden um? Die Ergebnisse wurden auf der DGPFG-Tagung in Hamburg 2011 vorgestellt und im Frauenarzt veröffentlicht.
Das Forum „Forschung in der Praxis“ hat auf der Tagung 2014 in Bochum erneut getagt, es gibt weiter viel Interesse an praxisbezogener Versorgungs-Forschung, aber kein aktuelles Projekt.

Wenn Sie Fragen dazu haben oder die Forschungs-Gruppe wieder aktivieren  wollen, wenden Sie sich bitte an Dr. Claudia Schumann ClaudiaSchumann@t-online.de

 Im Netzwerk „Gewalt in der Schwangerschaft. Schwanger nach Gewalt“ sind Frauen und Männer aus verschiedenen Berufen und Einrichtungen zusammengeschlossen, die in ihrer Arbeit mit dem Thema Schwangerschaft und Gewalt konfrontiert sind.
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