Überspringen zu Hauptinhalt

Christiane Rothe

Für mich als Physiotherapeutin (Jahrgang 1964), die spezialisiert im Bereich Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie und Proktologie arbeitet lehrt, weiter- und mitentwickelt (AG GGUP), ist das psychosomatische Denken eine wunderbare Grundlage.
1990 habe ich das Curriculum der DGPFG in München zusammen mit einer Hebamme als erste Physiotherapeutin durchlaufen. Seitdem inspiriert und bereichert mich das Erkennen von Zusammenhängen und es verpflichtet mich, bei jeder Patientin diesen „Blick“ zu pflegen. Da die Physiotherapie als Therapieform unmittelbar am Erleben der Patientin anknüpft, erschließen sich in diesem bio-psycho-sozialen Lern- und Behandlungsprozess viele Möglichkeiten. Um diese der Patientin nutzbar zu machen, verwenden wir in der Physiotherapie u.A. unsere besonderen Behandlungstechniken, die strukturell-funktionell wirken. Die ständige Überprüfung auf Evidenz reguliert hier die Erfahrung meiner langjährigen Tätigkeit im stationären und ambulanten Bereich.
Als Mitglied einer interdisziplinären Elternschule habe ich 20 Jahre Erfahrung in der Geburtsvorbereitung. Als Mitglied der AG GGUP/ Physio Deutschland habe ich das große Glück mit einem Netzwerk zu arbeiten, in der das aktuelle Wissen gepflegt und angewendet wird. Seit 2008 biete ich in Deutschland spezialisierten Physiotherapeutinnen das Seminar „Psychosomatik der Beckenbodendysfunktion der Frau“ an. Die Kooperation der AG GGUP/Physio Deutschland und der DGPFG besteht seit 2018.

Die strukturell-funktionellen Veränderungen bei Patientinnen haben eine erkennbare Wechselwirkung auf das psychisch-emotionale Erleben und umgekehrt. Es ist auch in der Physiotherapie wichtig, Frauen mit besonderen Belastungen im psychisch-emotionalen Erleben adäquat behandeln zu können und hier als Teil einer interdisziplinären Zusammenarbeit zu agieren. Dies versuche ich auch als Lehrende in der Physiotherapie (angeschlossen an eine UNI-Klinik) an meine Schüler-Innen weiterzugeben, den Anspruch an ein sicheres anatomisch-physiologisches, auch physiotherapeutisch-technisches Wissen mit einer empathischen, frauensensiblen Kommunikation zu verbinden und somit z.B. eine Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern und individuelle Ressourcen zu fördern. In der Weiterbildung der AG GGUP „Psychosomatik der Beckenbodendysfunktion der Frau“ beleuchte ich mit den TN, wie der über die Therapiezeit gesteckte Rahmen für die Therapiebeziehung als Raum der „beziehungs-sensiblen Grundversorgung“ gesehen und die Zusammenarbeit mit anderen Professionen gesucht werden kann.

Unterschiedlichste Weiterbildungen im physiotherapeutisch-technischen Bereich (u. A. Physio Pelvica, Bobath, Geburtsvorbereitung Menne-Heller, funktionell cinetics, Hamilton, Atemtherapie, Beckenbodenschule nach § 20 SGB, Palliativ Care) und aus dem pädagogisch-psychologischen Bereich (u. A. Pädagogische Anerkennung der Regierung von Oberbayern, Sozialtrainerin „fit for live“, Sexualberatung (Grundkurs DGFS), Systemisch-konstruktivistisches Coaching, Hochschule Heidelberg, Gesprächsführung nach Rogers) prägen mein tägliches Wirken und lassen mich ständig in Bewegung bleiben. Die Prävention von Störungen im Bereich abdomino-pelviner Funktion ist mir ebenso ein Anliegen wie die ständige Verbesserung der stationären und ambulanten physiotherapeutischen Versorgung von Frauen nach Geburten, onkologischen und rekonstruktiven Operationen.

Die Mitarbeit im Expertenrat der DKG, in Leitlinienkommissionen, bei Veröffentlichungen und als Referierende bedeutet immer wieder eine Herausforderung.   Die Mitarbeit im Beirat der DGPPF ist mir eine besondere Herzensangelegenheit.

Zu den Mitgliedern des Beirats der DGPFG

An den Anfang scrollen